Wir sind eine parteifreie Wählergemeinschaft politisch ehrenamtlich tätig zum Wohle unserer Gemeinde und seiner Bürgerinnen und Bürger.
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Projekt ILEK der Zenngrund-Allianz

Auftaktveranstaltung für Puschendorf am 4. Mai 2016

Das Projekt ILEK (integriertes ländliches Entwicklungskonzept) ist ein Förderprogramm der EU, das die Entwicklung des ländlichen Raums stärken will. Dabei soll vor allem der Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturraum weiterentwickelt werden, regionaltypische Eigenheiten besonders berücksichtigt und regionale Kräfte aktiviert werden. Um dies besser zu ermöglichen sollen regionale Netzwerke entstehen um die Ziele gemeinsam zu erreichen. In unserem Fall ist das die Zenngrund-Allianz, die aus 7 Gemeinde besteht: Puschendorf, Obermichelbach, Veitsbronn, Seukendorf, Tuchenbach, Langenzenn und Wilhermsdorf.

Bei der Auftaktveranstaltung standen die Themenfelder Daseinsvorsorge, Bildung, Kultur, Freizeit, Tourismus, Siedlungsentwicklung, Landwirtschaft, Energie und Verkehr im Focus.

Nachdem Bürgermeister Kistner die Anwesenden begrüßt und die beauftragten Büros Vogelsang Stadtplanung und SK Standort & Kommune (Nürnberg / Fürth) vorgestellt hatte, wurden von den Planungsbüros zunächst eine Analyse über die Infrastruktur von Puschendorf gezeigt und erläutert. Anschließend wurden die ca. 20 Bürger damit beauftragt, Fragen zu verschiedenen Themen zu beantworten:

  • Ergänzung der Stärken / Schwächen Analysen
  • Was zeigen sie gerne / nicht gerne Gästen in unserer Gemeinde
  • Welche Besonderheiten / Alleinstellungsmerkmale zeichnen unsere Gemeinde aus
  • Was mögen Sie (nicht) in der Region Zenngrund-Allianz
  • Was nutzen / erledigen Sie in der Region der Zenngrund-Allianz
  • Haben Sie Vorschläge für gemeinsame interkommunale Ziele / Handlungsfelder / Projekte im Rahmen der Zenngrund-Allianz

Hier ein Überblick der ILEK-Planungsbüros über die Analyse der Stärken und Schwächen von Puschendorf:

Demografie

Stärken

  • Gleichbleibende Bevölkerungszahl von 2000 bis 2014 (+12 Einwohner)
  • 2005 bis 2010 Bevölkerungsverlust (-79 Einwohner)
  • Seit 2010 stabiles Einwohnerwachstum (+61 Einwohner)

Schwächen

  • Zunahme der Personengruppe über 65 Jahren um 7,4 % (2000 – 2014)
  • Abnahme der Personengruppe unter 18 um 5,5 % (2000 – 2014)
  • Personengruppe über 65 Jahre ist seit 2010 größer als Personengruppe unter 18 Jahren

Wohnen

Stärken

  • Attraktiver Wohnstandort
  • Ausweisung von über 40 Bauplätzen geplant
  • Einige Mietwohnungen und Mehrfamilienhäuser vorhanden
  • Künftig verstärkter Focus auf Mehrfamilienhäusern
  • Altenheim „Diakoniegemeinschaft Puschendorf“

Schwächen:

  • Keine barrierefreien / generationsübergreifende Wohnformen für ältere Bewohner
  • Naturräumliche Rahmenbedingungen begrenzen Entwicklungsmöglichkeiten (anders ausgedrückt: die Gemarkung Puschendorf ist sehr begrenzt)

Nahversorgung

Stärken

  • Grundversorgung mit täglichen Bedarfsgütern gewährleistet (Netto mit Bäckerei, Schreibwaren/Lotto/Zeitschriftenladen mit Postagentur
  • Zwei Bankfilialen
  • Prämierte Metzgerei Kallert mit überörtlichen Bekanntheitsgrad
  • Direktvermarkter vor Ort (Angus-Rind)
  • Gute Grundversorgung mit gesundheitsorientierten Dienstleistungen (Allgemeinarzt, Zahnarzt, Physiotherapeut, Massagepraxis)

Soziale Infrastruktur / Bildung

Stärken

  • Gutes Kinderbetreuungsangebot (Kinderkrippe, Kindergarten, kommunale Schulkindbetreuung)
  • Angebote der Diakoniegemeinschaft
  • Alten- und Pflegeheim der Diakonie
  • Angebote der evangelischen Kirche (u.a. Kirchen- und Posaunenchor)
  • Seniorenrat
  • Jugendtreff
  • Aktives Vereinsleben

Gastronomie / Übernachtungsmöglichkeiten

Stärken

  • 3 Gaststätten / Restaurants (zum Grünen Baum, Zum Bader, ital. Restaurant/Pizzeria)
  • Hotel Park-Villa, Gästehaus der Diakonie

Kultur / Freizeit / Tourismus

Stärken

  • St. Wolfgangskirche mit Altären Nürnberger Meister
  • Naturdenkmal Eiche
  • Mehrzweckhalle
  • Veranstaltungshalle der Diakonie für ca. 2.500 Personen
  • Golfanlage
  • Angebote / Veranstaltungen der örtlichen Vereine
  • Kirchweih
  • Sportanlagen
  • Örtliche Wanderwege „Wandern rund um Puschendorf“
  • Anbindung an überörtliche Rad- und Wanderwege (z.B. Tour 5 „Veits-Tour“, Tour 4 „Kirchenrunde im Lkr. Fürth“)

Schwächen:

  • Derzeit keine touristischen Angebote mit Strahlkraft über den Allianzraum hinaus

Verkehr

Stärken

  • Gute Anbindung an B 8 und überregionale Verkehrswege
  • Gute ÖPNV-Anbindung über Buslinie 123 (Herzo – Puschendorf – Herzo)
  • Direkte Anbindung an Bahnstrecke Nürnberg – Würzburg (stündlich)
  • Gute Bahnanbindung an Abendstunden (Werktags / Wochenende)

Schwächen

  • Ausbaufähige ÖPNV-Anbindung an Langenzenn
  • Keine Anbindung an Nightliner – verbesserungwürdige Anbindung in den Nachtstunden und am Wochenende

Gewerbe

Stärken

  • Gewerbebetriebe und verschiedene Handwerksbetriebe
  • Arbeitsplätze

Schwächen

  • Gewerbebetriebe entlang der Neustädter Str. und Fürther Str. sind von Wohngebieten umgeben
  • Immissionen möglich

Landwirtschaft / Landschaftspflege / Agrarstruktur

Stärken

  • Ländlich geprägter Ort
  • 4 Landwirte im Vollerwerb
  • 1 Landwirt im Nebenerwerb
  • 1 Direktvermarkter
  • Landschaftsschutzgebiet im Süden des Gemeindegebiets (St. Wolfgangsquelle)

Klima / Energie / Technische Infrastruktur

Stärken

  • Rathauskomplex, neue Krippe, Eisdiele
  • gemeindliche Wohnungen an Neustädter Str. werden mit Hackschnitzel beheizt die aus eigenem Wald der Gemeinde stammen
  • Photovoltaik auf Rathausdach
  • 69 private Photovoltaikanlangen

Nach der Vorstellung dieser Informationen war die Meinung der Bürger gefragt. Die Aufgabe bestand darin die Stärken und Schwächen mit Hilfe der Bürger zu erarbeiten. Dazu gab es 2 verschiedene Kartenfarben:

Grüne Karte: „Was würden sie in Puschendorf zeigen“
Gelbe Karte: „Was würden Sie lieber verschweigen“

Man hatte dafür eine halbe Stunde Zeit und konnte sich Antworten überlegen, diese auf die entsprechende Karte schreiben und an die jeweilige Stellwand pinnen. Die anwesenden Bürger haben die Aufgaben mit großen Interesse erledigt und so gab es zu jedem Thema / Aufgabe eine Vielfalt an Antworten. Zum Schluss wurden zu allen Themen die grünen (positiv) und gelben (negativ) Antwort-Karten kurz besprochen und dort wo es um überregionale Angelegenheiten der Zenngrund-Allianz geht wurden diese markiert. Damit haben die beauftragten Büros eine Fülle an Informationen, die sie bewerten können und die für das weitere Vorgehen der Planungsbüros von Bedeutung sind.

Anmerkung:
Die gute Infrastruktur des Dorfes und die demografische Entwicklung der Einwohner wurde von mir bereits in vorhergehenden Berichten (Internet und Rundschau) erläutert - Puschendorf ist hier bestens aufgestellt. Umso erfreulicher ist, dass dies von den Planungsbüros so bestätigt wurde. Bei der Veranstaltung sind - durch die rege Mitarbeit der Bürger - eine Vielfalt an Informationen zusammengekommen, die nicht nur für das Projekt ILEK und die Zenngrund-Allianz, sondern auch für den Bürgermeister, den Gemeinderat und die weitere Dorfentwicklung interessant und wichtig sind.

Manfred Schroll